Einsatz der Reishauer AG auf einem Alpbetrieb im Eriztal

Einsatz der Reishauer AG auf einem Alpbetrieb im Eriztal

Der Einsatz der freiwilligen Helfer war hoch willkommen um den Alpbetrieb Schöriz der Familie Oesch für den Alpsommer 2025 fit zu machen.

Bei meinem Besuch am Donnerstag, 24. April 2025 traf ich eine hochmotivierte Gruppe von 16 Freiwilligen an, davon 1 Frau und 12 Jungs im Alter von ca. 16 Jahren und 3 Begleitpersonen. Es waren Lernende im ersten Lehrjahr in den Bereichen Polymechaniker, Automatiker und Konstrukteure begleitet von Ihren Ausbildnern.

Im Vordergrund standen Arbeiten zur Weidepflege, zur Pflege der ökologisch wertvollen Hecken und Arbeiten im Wald. Am Besuchstag besonders aktuell war die Entfernung alter, über fünfzig jähriger Stacheldrahtzäune, die seinerzeit errichtet worden waren zur Abgrenzung der beweidbaren Alpungsfläche vom Wald.

Die Freiwilligengruppe (Lernende) der Reishauer AG mit den Alpbewirtschaftern (Nutzniessern) Michael Oesch und Bettina Brunner (links).
Die Freiwilligengruppe (Lernende) der Reishauer AG mit den Alpbewirtschaftern (Nutzniessern) Michael Oesch und Bettina Brunner (links).

Seitens der  Reishauer AG  leitete Raymond Schneider den Einsatz. Ich habe ihn bereits im 2019 zuhinterst im Eriz auf einem Bergbauernbetrieb angetroffen, wo Umgebungsarbeiten bei einem Berghof ausgeführt worden sind. Danach gab es Freiwilligeneinsätze mit bergversetzer im Glarnerland und im Berner Oberland. Danach verhinderte Corona weiter Einsätze und im 2024 musste der geplante Einsatz wegen grossen Schneemengen auf dieser Alp abgesagt werden. Die Firma Reishauer macht regelmässig Bergversetzereinsätze mit den Lernenden im ersten Lehrjahr; eine gute Gelegenheit, sich besser kennen zu lernen und ein Team zu bilden.

Beim gemeinsamen Mittagessen in der Alphütte wurden schon wieder Pläne geschmiedet für einen möglichen Einsatz im 2026. Michael Oesch hätte Interesse und würde auch noch Nachbarn einbeziehen und Raymond Schneider würde aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen auch gerne wieder ins Eriz zurückkehren. Wenn das nicht gute Aussichten sind, sowohl für Freiwilligengruppen als auch für potentielle Nutzniessende!

Angereist wurde am Osterdienstag mit dem öV zur Unterkunft Lindenweidli*. Von dort aus wurden die Teilnehmenden mit Fahrzeugen organisiert von den Nutzniessern zum Einsatz auf die Alp und wieder zurückgefahren. Verpflegt wurde morgens und abends in der Unterkunft und am Mittag am Einsatzort, also auf der Alp Vorderschöriz, notabene im entsprechend eingerichteten Stall, der in der Sömmerungszeit den Ziegen als Unterkunft dient! Ein kleines Team half danach beim Abwaschen und gesellte sich nachher wieder zur Arbeit im Feld.

Die Freiwilligengruppe:

Die Reishauer AG wurde 1788 als typisches Schweizer Familienunternehmen in Zürich gegründet und gilt heute als weltweit führender Technologieanbieter für die Herstellung von effizienten, geräuscharmen und langlebigen Getrieben.

Die Nutzniesser:

Bettina Brunner und Michael Oesch bewirtschaften ihren Heimbetrieb „Chürzi“ im Aussereriz. Im Winter werden dort 12 Kühe und 8 – 10 Rinder gehalten. Im Sommer geht es auf die eigene Alp Vorder Schöriz, wo der Freiwilligeneinsatz stattgefunden hat. Es werden 39 Kühe, 22 – 24 Gusti (Rinder) , 8 – 10 Kälber und 10 Ziegen gealpt, also auch noch fremde Tiere an die Sömmerung genommen. Die Milch wird ins Tal gebracht und geht an die Aaremilch AG; aus der Ziegenmilch macht Bettina feine Käsespezialitäten auf der Alp.

Im 2024 konnte eine neuer Alpstall in Betrieb genommen werden, bei welchem auch eine finanzielle Unterstützung durch die Schweizer Berghilfe möglich war. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage montiert, die Strom liefert für Beleuchtung und kleinere Geräte. Das Melken erfolgt nach wie vor mit Strom aus einem Dieselgenerator; die Alp ist nicht ans öffentliche Stromnetz angeschlossen.

Das Ferienheim Lindenweidli:

* Zitat aus der Homepage vom Lindenweidli: «Im Eriz, inmitten einer unverbrauchten, erholsamen Berglandschaft, liegt das Lindenweidli ein grosszügiges, multifunktionales Ferienheim in ruhiger und schöner Lage. Es eignet sich vorzüglich für Jugendgruppen, Musik- und Sängerwochen, Besinnungswochen, Familienferien, Ausbildungskurse, Lehrlings-, Winter- und Sommersportlager“.

… und natürlich auch für die verdiente Erholung nach dem täglichen bergversetzer-Einsatz!

Im Namen von bergversetzer ein ganz herzliches Danke an alle Beteiligten, insbesondere an die Reishauer AG, die immer wieder solche Einsätze ermöglicht und an Michael Oesch und seine Partnerin Bettina Brunner, welche als Nutzniesser die Gruppe sehr herzlich empfangen und bei allen anfallenden Arbeiten begleitet hat.


Heinz Aebersold, Experte der Schweizer Berghilfe

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