Sekundarschule oberer Hitzberg auf der Alp Huberhörnli

Sekundarschule oberer Hitzberg auf der Alp Huberhörnli

Vier Schülerinnen und neun Schüler der Sekundarschule oberer Hitzberg aus Erlenbach, Kanton Zürich, reisten unter der Leitung der Lehrpersonen Simone Ochsner und Stephan Barandun in der Woche 25 nach Sigriswil ins Berner Oberland. Sie halfen mit bei der Pflege der Weiden auf der Alp Hubelhörnli.

Auf etwas über 1’400 m.ü.M liegt die Alp Hubelhörnli, gut erreichbar über eine Alperschliessungsstrasse und rund 10 km entfernt von der Unterkunft. Übernachtet wurde im Gruppenhaus Adonia Bärgsunne und in der Mehrzweckanlage der Gemeinde Sigriswil. Der Transport auf den Arbeitsplatz erfolgte mit einem Kleinbus.

Es gab viel zu tun auf der Alp Hubelhörnli. Die grossen und teilweise steilen Alpflächen drohen immer wieder zu verbuschen. Der Aufwand für die Freihaltung und damit Sicherstellung der Weideflächen inklusive Steine lesen, Schwendten genannt, ist gross und für den Pächter und Bewirtschafter Christian Tschanz (Rufname Chrigu) allein kaum zu bewältigen. Die Sekschüler aus Erlenbach, Zürich, waren deshalb sehr willkommen und haben sich gewaltig ins Zeug gelegt. Die Alp ist im Besitz der Gemeinde Sigriswil und Pächter Chrigu bewirtschaftet noch einen Heimbetrieb in Horrenbach. Täglich bringt er die Milch von der Alp ins Tal und versorgt dort auch noch seine Kälber. Das ergibt für ihn gut und gerne sechzehn bis achtzehn Stunden Tage. Zur Abwechslung wurde am Donnerstag und Freitag Vormittag noch auf benachbarten Alpweiden Unkraut gestochen.

Die Schülerinnen und Schüler mussten sich für diesen Einsatz bewerben. Jedes Jahr führt die Schule eine Sozialwoche durch. Einzeleinsätze sind möglich z.B. in einem Altersheim oder in einer Kinderkrippe oder eben in einem Gruppeneinsatz auf der Alp. Die Teilnehmenden sind also freiwillig da und setzen sich auch entsprechend engagiert ein. Am Besuchstag, mitten in der Woche, war bereits ein grosser Teil einer Hangflanke gesäubert.

 

Alp Hubelhörnli: Alpgebäude
Alp Hubelhörnli: Alpgebäude

 

Der Montag Vormittag war reserviert für die Anreise, am Nachmittag wurde bereits gearbeitet. Am Donnerstag Nachmittag war arbeitsfrei. Die Gruppe besuchte ein Freibad mit Sprungturm am Thunersee und genoss die Erfrischung.

Am Freitag Nachmittag wurde dann wiederum die Heimreise angetreten. Zwar sicher müde aber hoffentlich mit vielen guten Erinnerungen und neuen Erfahrungen und der Überzeugung, dass sich das Engagement in Form dieser Zeitspende für einen Alpbetrieb in einer Berggemeinde gelohnt hat.

Die Schulklasse aus Erlenbach (ZH) ist in Sigriswil gut aufgenommen worden. Sowohl Mathias Rentsch, Leiter Infrastruktur der Gemeinde Sigriswil als auch Pächter Christian Tschanz zeigten sich zufrieden und beeindruckt ob der Leistung und lobten die Arbeit und den Einsatzwillen der Schülerinnen und Schüler.
Im Leitbild der Schule ist (u.a.) folgendes zu lesen (Zitat):

Wir sind anspruchsvoll und trauen allen grosse Leistungen zu. Wir setzen uns Ziele, die unsere Lernenden herausfordern. Leistung ist uns wichtig und dabei unterstützen wir unsere Schülerinnen und Schüler. Wir motivieren unsere Schülerinnen und Schüler, ihr Bestes zu geben. Wir nutzen die individuellen Stärken und Schwächen als Ressource für die gemeinsame Zusammenarbeit.

Auch die verantwortlichen Lehrpersonen Simone Ochsner und Stephan Barandun waren mit dem Einsatz und vor allem auch mit dem Empfang in Sigriswil und der Unterkunft sehr zufrieden. Stephan Barandun hat bereits mit der KAB (Koordinationsstelle Arbeitseinsätze Berggebiet), wie bergversetzer früher hiess, Einsätze gemacht. Er ist also ein «Wiederholungstäter» und gedenkt auch künftig solche Einsätze mit Schülerinnen und Schülern durchzuführen, weil dies auch eine Investition in die Persönlichkeitsbildung dieser jungen Leute darstelle.

Herzlichen Dank der Gemeinde Sigriswil, den Alpbewirtschaftern (Nutzniesser, Gastgeber) und der Sekundarschule oberer Hitzberg (Freiwilligengruppe) im Namen der Schweizer Berghilfe und der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB)!


Heinz Aebersold, Experte der Schweizer Berghilfe

bergversetzer

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